Die Finnische Partei (finnisch Suomalainen puolue, schwedisch Finska partiet) war eine konservativ-bürgerliche Partei der fennomanen Bewegung im zum Russischen Reich gehörenden Großfürstentum Finnland. Ziel der Partei war es, das Finnische zur Amtssprache zu erheben. Zu ihren ideologischen Führern gehörten unter anderem der Philosoph Johan Vilhelm Snellman, Yrjö Koskinen und Johan Richard Danielson-Kalmari.
Während etwa die Jungfinnische Partei Zugeständnisse an den russischen Zaren negativ gegenüberstand gaben sich die Mitglieder der Finnischen Partei eher loyal. Im Gegensatz zu den Jungfinnen wurden die Anhänger der Finnischen Partei auch als Altfinnen bezeichnet.
Ein Teil der Altfinnen schloss sich 1902 mit den Jungfinnen zur Konstitutionellen Partei zusammen. Nach der Unabhängigkeit Finnlands im Jahr 1917 war das Sprachproblem beseitigt. Im Dezember 1918 löste sich die Partei auf. Die Mehrheit der Finnischen Partei trat dabei der neugegründeten Nationalen Sammlungspartei bei. Ihr Ziel war die Einführung einer konstitutionellen Monarchie in Finnland. Die Parteiführung sah in einer Monarchie ein Bollwerk gegen den Sozialismus. Eine liberal gesinnte Minderheit gründete die Nationale Fortschrittspartei, die bis 1951 existieren sollte. Bei den ersten Wahlen nach der Unabhängigkeit kam die Sammlungspartei auf 15,17 % der Stimmen, die Fortschrittspartei erhielt 12,81 %.